8. Juni 2025
Pfingstskispringen am 08.06.2025 in Bischofsgrün

Am Pfingstsonntag war es mal wieder soweit. Über 100 Springer und Springerinnen hatten sich für das Springen gemeldet. So war also viel geboten an der Ochsenkopfschanzenarena.
Bei Aprilwetter im Juni zeigten die überwiegenden Nachwuchssportler aus ganz Deutschland, dass es in ihrem Sport kein schlechtes Wetter oder andere Hindernisse gibt. Vor mehreren hundert Zuschauern konnten bei Wechsel von Sonnenschein, Starkregen und oft starken Windböen am Nachmittag faire Wettbewerbe durchgeführt werden. Lediglich beim Vormittagstraining wurde ein Teilnehmer aus Brandenburg auf der HS71m-Anlage von einer Windböe so stark gepackt, dass es zu einem spektakulären zu Sturz kam, der schlimmstes befürchten lies und glimpflicher ausging als von vielen Zuschauern befürchtet. Den Wettbewerb verpasste dieser Sportler trotzdem, da er den Tag zu weiteren Untersuchungen im Krankenhaus verbringen musste.
Zunächst starteten die Teilnehmer auf der kleinsten Anlage, der K15m-Schanze. Buben und Mädchen bildeten hier gemeinsame Altersklassen. Von den regionalen Sportlern waren alle für den SC Bischofsgrün am Start. Hier gab es dann auch für diese einige Siege. In der Gästeklasse gewann die 12-jährige Angelika Hordijtscchuk (9,5m/11m), der gleichaltrige Bastian Schraml kam auf Platz 3 (7,5m/7,5m). Bei den Schülern 11 gewann Sirotin Gleb (9m/9,5m) und in der Schüler 9 platzierten sich Luzie Krauß als Siebte (7m/7m) und Artem Deineha (7,5m/7m) als Neunter.
Auf der K30m-Anlage gab es ebenfalls gemischte Altersklassen. Der Gewinner der Schüler 11, Tamino Kirste (WSV Grüna) landete hier mit 30 und 30,5m immer im Bereich des K-Punktes. Beste heimische Starterin wurde hier Johanna Hacker (SC Bischofsgrün 24m/23m) als viertbestes Mädchen auf Platz 9. In der Klasse Schüler 12 ging der Tagessieg nach Brandenburg. Leon Latypov (WSV 1923 Bad Freienwalde) gewann hier mit 29m und 30m, Zweitplatzierter wurde mit Toni Hagen wieder ein Sportler des SC Bischofsgrün, er kam auf 27 und 27,5m. Auf Platz 4 landete Babette Grüner vom SC Bischofsgrün als bestes Mädchen in dieser Klasse mit 25m und 26m. Ihr Vereinskamerad Johannes Opel erreicht hier mit 19m und 18,5m Platz 6. Bei den Schülern 13 waren dann auf dieser Schanze zwei Starter des SC Bischofsgrün ganz vorne. Es gewann Tim Lorenz mit zweimal 26,5 Metern vor Laurin Krauß mit 20,5m und 24m.
Beim Wettkampf auf der großen Ochsenkopfschanze (K-Punkt 64m bzw. HillSize 71m) ging es an diesem Tag bei den 14- und 15-jährigen nicht nur um den Sieg in ihren Altersklassen, sondern auch um den Gewinn eines Sonderpreises von Hoyler-Bike aus Bayreuth. Das gestiftete Ghost-Mountainbike holte sich zum wiederholten mal Luca Gaffal vom WSV Oberaudorf. Die Verantwortlichen taten sich diesmal mit der Auswahl des Preisgewinners sehr leicht, hatte Gaffal doch bereits im ersten Durchgang die Tagesbestweite unter allen Teilnehmern auf der großen Ochsenkopfschanze hingelegt und sich damit den Sonderpreis gesichert. Beim Wettbewerb auf der großen Ochsenkopfschanze (HS 71) profitierten diejenigen Sportler, die bereits einen guten ersten Sprung absolviert hatten. Nach einer kurzen Pause sollte der zweite Durchgang starten, doch technische Probleme sorgten dafür dass die notwendige Bewässerung der Anlaufspur ausfiel und auch die Ausfahrt nach dem Aufsprung sehr trocken und damit stumpf wurde. Zu diesem Zeitpunkt hatte man sich vorherigen Regenfälle herbeigewünscht, doch die blieben aus. Die Sportler waren zum großen Teil bereits am Startbalken und sprangen trotzdem, doch wurden diese zweiten Sprünge nicht mehr in die Wertung aufgenommen.
Gleich zu Beginn der Wettbewerbe auf der großen Ochsenkopfschanze sorgte der Oberaudorfer Luca Gaffal mit einem Sprung auf 72m den er trotz leichtem Absetzen nach hinten bei der Landung, doch sicher stehen konnte. Er sorgte damit für Begeisterung unter den Zuschauern, darunter auch der Doppelolympiasieger Jens Weißflog. Luca Gaffal kratzte hier auch etwas am bestehenden Schanzenrekord, der bei 73,5m liegt, gesprungen bereits 2009 von Patrick Kaiser. Luca Gaffal konnte damit die Schülerklasse 15 gewinnen, vor Pepe Schönherr (VSC Klingenthal / 65,5m) und den starken Oberstdorfern Kilian Dentler (64,5m) und Linus Schmid (65,5m). Als bester regionaler Sportler landete der Katschenreuther Finn Weigel (SC Bischofsgrün / 63m) auf Platz 8. Sein Trainingskollege Fabian Hempel (SC Bischofsgrün /50,5m) sprang leider etwas kurz und belegte den 20. Platz dieser teilnehmerstärksten Altersgruppe (gesamt 27).
In der Jugendklasse 16 blieb der Gruppensieg beim Veranstalter, Lorenz Hacker (SC Bischofsgrün) konnte sich hier mit seinem Sprung auf 63,5m souverän durchsetzen. Der Sieger der Jugendklasse 17 kam mit Tobias Wersig aus dem Allgäu (TSV Buchenberg) auch er dominierte seine Klasse mit der Landung bei 59m. In der Herrenklasse 21 überragte mit Patric Eßbach ein weiterer Starter des SC Bischofsgrün, er sprang auf 65m lies seinen Verfolgern keine Chance und gewann diese Herrengruppe.
Eine internationale Gruppe gab es mit der Herrenklasse 31. Der gebürtige Vogtländer Jan Jeske lebt zwar inzwischen in Bischofsgrün, ging jedoch für seinen früheren Heimatverein SG Medizin Bad Elster an den Start. Ein unerwartet starker 69m-Sprung auf seiner Heimschanze sicherte ihm den Sieg. Jeske ist übrigens in der Weltcupsaison mit dem A-Kader der deutschen Skispringer unterwegs und so verwundert es nicht dass so mancher Beobachter erkannt haben will dass er davon wohl auch für seine eigene Leistung profitiert habe. Zweitplatzierter wurde der Slowene Urban Susnik vom NSK Trzic mit einem Sprung auf 63 Meter. Der inzwischen beim SC Bischofsgrün trainierende Urban Susnik ist als Vorspringer bei Skisprung- oder Skiflugweltcups eigentlich wesentlich größere Schanzenanlagen wie etwa in Planica gewöhnt, deshalb fiel auch die Umstellung auf eine kleinere Anlage gar nicht so leicht. Dritter wurde der Pole Adam Kobylka.
In der Herrenklasse 41 stand Henry Hoffmann (TSV 1861 Spitzkunnersdorf) schon vor seinem Sprung auf 53,5m als Sieger fest, war er doch der einzige Springer in dieser Klasse. Die Altersklasse 51 gewann Marko Gohlke (SV Tabarz) mit einem Flug auf 60m auch ohne viel Training ist er immer noch einer der besten der ältesten noch aktiven Skispringer. Bereits seit 35 Jahren kommt Marko Gohlke zu den Springen nach Bischofsgrün. 1990 sogar noch für die Nationalmannschaft der DDR beim ersten gesamtdeutschen Springen und das noch vor der politischen Wiedervereinigung, was viele beim Ehemaligentreffen am Pfingstsamstag feierten.
In der Damenklasse auf der HS71m-Anlage legte Charlotte Starke (VSC Klingenthal) einen starken Sprung auf 61m hin und gewann vor der überraschend starken Bayreutherin Greta Weidemann (WSV Warmensteinach/ 57m). Die heimische Mitfavoritin Magdalena Hacker (SC Bischofsgrün) hatte leider Pech bei ihrem einzigen Wertungssprung, der bereits bei 55,5m endete, als Vierte verpasste sie das Podest damit nur knapp hinter der drittplatzierten Pia Schneider (SC Partenkirchen / 57m).
Im Anschluss an das Springen fanden noch die Siegerehrungen statt. Aufgrund des Regens konnten diese zwar nicht wie geplant im Auslauf der Schanzen stattfinden, man wich jedoch kurzerhand ins das Festzelt aus. Dies stellte sich als weise Entscheidung heraus, als der angekündigte Wolkenbruch inklusive kurzen Gewitter herunter ging.
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