FIS-Alpencup Ladies am 17./18.08.2013 in Bischofsgrün
Zwei wunderbare Wettkampftage im Skispringen konnten in herrlicher Naturkulisse in Bischofsgrün junge Frauen aus vier Nationen erleben. Lediglich die geringen Zuschauerzahlen von insgesamt ca. 250 trübten das positive Bild etwas ein. Es ist schon erstaunlich wie die jungen Athletinnen mit den schweren Skiern als Fluggeräten sicher durch die Luft steuern. Stürze leichterer Art gab es nur zwei. Da war ein Wespenstich schon eher Auslöser für Mädchentränen.
Bei beiden Wettbewerben am Samstag Nachmittag und Sonntag früh dominierte die 16-jährige Österreicherin Elisabeth Raudaschl aus dem Nordic Team
Salzkammergut. Bei ihr ist die österreichische Springerschule deutlich zu sehen, wenn sie dynamisch und kraftvoll den Aufsprunghügel hinuntersegelt und gar nicht mehr scheint den Flug beenden zu wollen. Eine regelrechte Augenweide für die Zuschauer. Lediglich bei der Landung muss sie mehr in den Telemark kommen. Was im übrigen bei fast allen Teilnehmerinnen auffällig ist.
Die aus den beiden Vorwettbewerben in Pöhla/Sachsen als Siegerin gekommene Gianina ERNST vom SC Oberstdorf musste sich in Bischofsgrün geschlagen geben. Hier scheint diese größere und windanfälligere Anlage mehr herauszufordern. Beim sonntäglichen Wettkampf fand sie sich aber wesentlich besser zurecht als am Tag vorher. Das Gelbe Trikot der Punktbesten aus den bisherigen Wettbewerben konnte sie aber verteidigen. Sie muss nur noch beim abschließenden Test im September in
Einsiedeln/Schweiz sich gut platzieren.
Die weitere Oberstdorfer Starterin Veronika Zobel war in Bischofsgrün die Drittbeste aus den beiden Wettbewerben. Wobei sie am Samstag ihren besten Tag hatte. Sie beeindruckt vor allem aufgrund ihrer Körpergröße und kraftvollem Flug. Außerhalb der Alpencupwertung wurde der Damenklasse ab 19 Jahren die Chance geboten sich für die Nationalmannschaften zu empfehlen.
Die frühere Nationalspringerin Juliane Seyfarth (WSC Ruhla), hatte hier am Samstag ihre beste Leistung gezeigt und mit 68 Metern auch den weitesten Flug und die besten Haltungsnoten aller und dadurch auch die Tagesbestnote. Sie wirkte sehr erfahren und sicher. Am Sonntag bleib sie dieser Leistung aber fern. Sie kam besonders beim zweiten Versuch zu flach von Absprungtisch und dadurch auf eine zu geringe Weite. Was letztlich Rang zwei bedeutete.
Ergebnisse Alpencup 2013
DSV-Opening 2013 - GERMAN COMBINED „ON ROAD TO SOTCHI“
Alle Kader der Nordischen Kombination im Deutschen Skiverband (DSV) starten ihr Skisprungtraining gemeinsam in Bischofsgrün / Fichtelgebirge.
Eric Frenzel, Weltmeister und Weltcupgesamtsieger zog hier wie erwartet die meisten Blicke auf sich, doch auch weitere 44 DSV-Kaderangehörige trainierten gemeinsam.
Zusammen mit Björn Kircheisen, Tino Edelmann, Johannes Rydzek, Manuel Faisst und allen Nationalmannschaftsmitgliedern aus den Senioren-, Junioren- und Jugendkadern des Deutschen Skiverbandes wurden die ersten Sommertrainingssprünge und Skirollerkilometer für das Projekt „ON THE ROAD TO SOTCHI“ absolviert.
Der sportliche Leiter des Deutschen Skiverbandes, Horst Hüttel konnte somit alle Sportler der DSV-NK-Kader in seiner Heimatregion begrüßen. Nach Worten der Bundestrainer Hermann Weinbuch und Ronny Ackermann war dieser gemeinsame in zweierlei Hinsicht sehr interessant. Zum einen starteten die A-Kadermitglieder auf einer für sie relativ kleinen Schanze, wo ein Sprung sehr viel schneller abgewickelt ist und zum anderen verspüren diese den „Druck von unten“. Und die Junioren und Jugendlichen der B- und C-Kader spüren, dass der „Weg nach oben“ möglich ist. Zwischen dem Sprungtraining auf der Bischofsgrüner Ochsenkopfschanze und Skirollertraining auf der Rollerbahn in Neubau wurden natürlich auch die zahlreichen Freizeitangebote der Erlebnisregion Ochsenkopf ergiebig genutzt. Zum Abschluss gab es dann im Fichtelgebirge noch eine Premiere für einen „neuen“ Teamwettbewerb in der Nordischen Kombination. Die Mannschaften starteten als Trio, mit je einem Jugendlichen, Junior und Senior in den Teamwettbewerb.
Beim Springen auf der Ochsenkopfschanze starteten insgesamt 45 Sportler in 15 Trio-Teams, die allesamt einander zugelost wurden. Knapp 500 Zuschauer verfolgten am Sonntagmorgen den Sprungwettbewerb, der ohne Stürze blieb und ab und zu von leichtem Aufwind am Aufsprunghügel begleitet war. Dem obligatorischen Probedurchgang erfolgte – wie in der Nord. Kombination üblich – nur ein Wertungssprung. Beim Springen auf der Ochsenkopfschanze starteten insgesamt 45 Sportler in 15 Trio-Teams, die allesamt einander zugelost wurden. Die sechs, das A-Nationalteam bildenden Athleten fanden sich also in leistungsmäßig total unterschiedlichen Mannschaften wieder.
Das Interesse konzentrierte sich zunächst erst einmal auf die Topspringer. Hier gewann die Sprungwertung der Thüringer A-Kaderspringer Timo Edelmann (SC Motor Zella-Mehlis) mit einem Zehntelpunkt vor seinem Kaderkollegen Johannes Rydzek (SC Oberstdorf). Edelmann sprang mit 69 m zwar 1,5 Meter weiter als Rydzek, erhielt aber schlechtere Haltungsnoten. Edelmann überzeugte mit einem bis zuletzt hinausgezogenen Sprung, dynamisch und mit breitem V-Stil. Rydzek wiederum mit einem total coolem und rundem Flug.
Auf Rang 3 landete aus der B-Mannschaft Tobias Simon von der SZ Breitnau im Schwarzwald. Er kam hoch über den Aufsprungbereich auf 68 Meter, hatte aber eine nicht perfekte Telemarklandung vorzuweisen. Vierter wurde Wolfgang Bösl vom SK Berchtesgaden ebenfalls aus dem B-Kader, der zum Schluss hin noch Weite auf 67 Metern gewinnen konnte. Fünfter wurde doch mit einigem Punkte- und Weitenabstand der WM-Medaillengewinner Björn Kircheisen, der den Absprung nicht ganz erwischte, aber im Flug noch alles rausholte um auf 66,5 Meter zu kommen.
Der von allen als der Überflieger erwartete Eric Frenzel kam mit dem Absprung nicht ganz zurecht und musste deshalb bereits bei 64 Metern landen. Somit Rang 7 der Herrenklasse. Er liebt ja sowieso größere Anlagen und wurde so auf dieser HS71m-Anlage schon noch etwas ausgebremst.
Von den regionalen Kadermitgliedern war mit Rang 7 und 63,5 Metern der Warmensteinacher Junio Paul Hanf in noch am Besten. Simon Hüttel (59 m und Platz 9) und Jonas Fromader (57 m und 12.) (beide WSV Weißenstadt) fehlten als Jugendlichen einfach noch die erforderlichen Weiten.
Der nachmittägliche Rollerlauf in Neubau wurde zu einem wirklichen Spektakel, nicht zuletzt auch wegen der großen Anzahl von geschätzten 900 begeisterten und fachkundigen Zuschauern. Diese Bahn ist wirklich geglückt und auch zuschauerfreundlich angelegt, so dass auch alle Sportler bei ihrem Verfolgungsrennen beobachtet werden konnten.
Hier starteten im 3er Team nach den Leistungen des Springens wiederum zuerst die Jugendlichen vor den Junioren und den Herren. Mit großem Mut wenn es bergab geht und mit maximaler Kraft bergan, streute sich hier bald die „Spreu vom Weizen“, und die A-Kader Sportler setzten schon Akzente.
Am Ende war das als sechster mit 26 Sekunden Rückstand gestartete Team mit dem läuferisch sehr starken Björn Kircheisen und seinen Teamkollegen Terence Weber und Jonas Welde mit knapp drei Sekunden Vorsprung Gewinner dieses Wettbewerbs, vor den Zweitplatzierten Phillip Blaurock, Dominik Schwaar und Maximilian Pfortde. Weitere neun Sekunden dahinter lagen die als Vierte mit 15 Sekunden Rückstand gestarteten Drittplatzierten Janis Morweiser, Jakob Lange und Phillip Schwer.
Die beiden zu Beginn des Rennens vorne liegenden Teams fielen zurück. So startete das Team mit Johannes Rydzek, Willi Hengelhaupt und Marius Mayer als erste auf die Laufstrecke und lag am Ende auf Rang 7 /1:08 min. zurück, nur drei Sekunden dahinter startete das Team Timo Edelmann, Vinzenz Geiger, Lorenz Schlütter, am Ende 12./3:27 min. zurück. Das Team von Eric Frenzel, Luca Richter und Jonas Fromader ging mit 57 Sekunden Rückstand auf Platz 13 ins Rennen und lief noch auf Rang 8 mit 1:22 min. Rückstand nach vorne.
Insgesamt betrachtet war es für die Skisportlerfamilie mit allen Nationalkadern ein Aufenthalt im Fichtelgebirge, um sich als Einheit zu verschwören und die ersten Leistungen der neuen Saison abzurufen. Für die Zuschauer war es sicherlich erstaunlich welch unterschiedliche körperliche Anstrengungen in wenigen Minuten Abstand Spitzenathleten mit Eleganz und Ästhetik meistern können.
Für die Nordischen Kombinierer ging es in der Erlebnisregion Ochsenkopf zwar noch nicht um Medaillen, aber die Sprungschanze in Bischofsgrün und die Skirollerbahn in Neubau waren die ersten erfolgreichen Meter „ON THE ROAD TO SOTCHI“.
Text: Klaus Purucker / Fritz Schwärzer
Fotos: Klaus Purucker
DSV Saison Opening Ergebnisliste Nordische Kombination 2013
Ergebnislisten Pfingstspringen 2013

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